Hauskonzert in Campegine im Dezember 2013

Sie haben das Zimmer, in das sich Andrea normalerweise zurückzieht um zu spielen oder um seine wunderschönen Stücke zu komponieren, sehr herzlich hergerichtet. Ein nicht sehr großes Zimmer, an den Wänden lauter Flaggen der unterschiedlichen Nationen. In diesem Zimmer würde das Konzert stattfinden. Ich habe mich direkt hinter den Hocker gesetzt, auf dem Andrea sitzen wird, um zu spielen und ich war sehr glücklich darüber, so einen „privilegierten“ Platz zu haben: von dort würde ich jede Bewegung beobachten und jede Emotion wahrnehmen können. Und so ist es dann auch gewesen.

Während Andrea spielte sind Videos gelaufen, die normalerweise einige von Andreas Songs begleiten... sehr schöne Videos, aber ich war gefangen von Andreas rechter Hand (ich konnte nur diese sehen von meinem Platz aus), die scheinbar die Tasten nur streifte. Dann drehte ich mich, um das Video zu schauen – aber nichts... mein Blick kehrte immer wieder zurück zu jener Hand, die zu schweben schien..... Nur in einigen Momenten war die Geste kräftig und entschieden und dann sah ich die Finger beinahe in den Tasten versinken. Am liebsten hätte ich im Pianoforte gesteckt, um jede Bewegung noch besser sehen zu können. Obwohl ich Andrea nur teilweise sah und zudem nur den Rücken, konnte ich trotzdem sehr gut seine Emotionen wahrnehmen, weil sie seinen Körper durchströmten: die Bewegung der Schultern, das Beugen des Rumpfes zum Piano, die Sanftheit und Zartheit in Erwartung oder beim Halten von einigen Noten... eine Emotion nach der anderen.

Am Ende des Konzertes gab es einige Überraschungen... jemand hat ein Lied gesungen und dann haben wir noch alle zusammen ein Lied gesungen, aber ein ganz besonderer Moment ist es gewesen als Maria, die Freundin von Andrea, mit flüsternder Stimme einige Weihnachtslieder gesungen hat, begleitet von Andreas Pianoforte. Man konnte spüren, dass sie aufgeregt war und noch besser konnte man spüren, dass sie das nur für Andrea machte (zumindest habe ich es so empfunden) und nicht, um sich vor uns darzustellen. Ich hätte gerne mit ihr gesungen, um ihr zu helfen, auch wenn sie mit ihrer sanften Stimme richtig gesungen hat, so war die Stimme doch schwach. Aber ich konnte einen so süßen Moment nicht ruinieren.

Als das Konzert dann wirklich vorüber war, haben uns Andreas herzliche und gastfreundliche Eltern mit einem sehr leckeren Buffet aufgewartet. Wir werden circa 20 Personen gewesen sein, aber da war so viel zu essen, dass noch weitere 10 Personen satt geworden wären. So haben wir die Familie von Andrea kennengelernt, eine bescheidene und gastfreundliche Familie, die nicht eingebildet ist, weil sie ein solches musikalisches Talent unter sich haben. Die Mama von Andrea hat darauf bestanden uns zu duzen und sie achtete auf jedes unserer Bedürfnisse. Der Papa ist ebenfalls sehr nett, aber zurückhaltend, er hat sich mit den Verwandten unterhalten.

Dort waren auch die Großeltern von Andrea, zwei sehr liebenswerte Personen... Und der Kater Batuffolo, ein Spitzbube, der neugierig durch das Haus gelaufen ist. Der Abend ging sehr schnell vorbei und als wir uns auf den Heimweg machten, hat uns Andreas Mutter noch ein weiteres Geschenk gemacht, als ob es nicht schon genug gewesen wäre. Für die Männer gab es eine delikate Panettone mit einer Rassel, einige haben sich damit amüsiert und sie zum Klingen gebracht. Für uns Frauen gab es einen Setzling in einem weißen Topf. Ich habe kein gutes Händchen mit Pflanzen, aber ich werde mein Bestes geben, weil jedes Mal, wenn ich die Pflanze sehen werde, werde ich mich immer an diesen schönen Weihnachtsabend 2013 erinnern, den wir auf ganz besondere Art und Weise in Andrea's Zuhause verbracht haben.
DANKE ANDREA!!!!!!!!
Maria Pia Pettolino